Freitag 14.4., 19 Uhr: Mathematik in der Medizin
Alle sind willkommen: Schüler:innen, Eltern, Lehrer:innen...
KI für die Bildrekonstruktion in der Magnetresonanztomographie
Der Wissenschaftler und Ex-Schüler Dr. Andreas Kofler spricht auf der Science Night des Realgymnasiums und der TFO Meran über Entwicklungen von MRT-Bildverfahren
Ob wir unser Auto betanken, das Navi uns den Weg weist oder unsere Blutprobe im Labor untersucht wird, Messtechnik durchdringt unseren Alltag. Andreas Kofler ist ein Spezialist auf dem Gebiet und arbeitet an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig und Berlin. Die PTB ist mit rund 2100 Mitarbeitenden das zweitgrößte Metrologie-Institut der Welt und genießt hohes Ansehen in der Forschung rund um das genaue Messen. Die bekanntesten Messgeräte in der PTB sind die Atomuhren in Braunschweig.
Dr. Andreas Kofler hat das Realgymnasium in Meran besucht und in Innsbruck Mathematik studiert. Seine Spezialisierung machte er im Bereich „Deep Learning-basierte Methoden zur Bildrekonstruktion“ an der Charitè in Berlin und arbeitet seit 2 Jahren in der PTB an der Abteilung „Medizinphysik und metrologische Informationstechnik“. Der Fachbereich entwickelt medizinische Messtechnik mit dem Schwerpunkt Magnetresonanztomographie. Kofler forscht an neuen Verfahren der Bildrekonstruktion, die die Qualität von MR-Bildern verbessern und gleichzeitig die Aufnahmedauer verkürzen, ohne dabei die diagnostische Genauigkeit der Daten zu beinträchtigen. Darüber wird der Wissenschaftler auf der der Science Night am 14. April berichten. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eines der wichtigsten medizinischen Bildgebungsverfahren im heutigen klinischen Alltag und kann zur Diagnose verschiedener Erkrankungen in verschiedenen Organen des gesamten menschlichen Körpers eingesetzt werden. Die Haupteinschränkung der MRT liegt jedoch in der langsamen Datenaufnahme, die zu langen Scanzeiten führt. Mit weltweit mehr als 100 Millionen Untersuchungen pro Jahr ist die Magnetresonanz-Tomografie das zweitwichtigste medizinische Bildgebungsverfahren (nach dem Röntgen). Die MRT liefert nichtinvasiv und ohne Strahlenbelastung scharfe dreidimensionale Bilder mit einer Auflösung bis in den Submillimeterbereich hinein. Dabei geht der Trend zu höheren Magnetfeldern. Sie ermöglichen schärfere Bilder, aber dabei steigt zwangsläufig die durch Hochfrequenz(HF) bedingte Erwärmung des Gewebes. Das könnte etwa bei den 8 bis 10 Prozent aller Europäer problematisch werden, die ein medizinisches Implantat im Körper tragen, etwa ein künstliches Hüftgelenk oder einen Herzschrittmacher. Daher müssen vor allem bei den neuesten 7-Tesla-Ultrahochfeld-MRTs, die sich zurzeit in der klinischen Testphase befinden, die auf den Patienten einwirkenden elektromagnetischen Felder verlässlich gemessen werden. Der Vortrag mit Andreas Kofler findet am 14. April um 19 Uhr im Mehrzwecksaal des Realgymnasiums Meran in der Karl-Wolfstraße 36 statt und ist Interessierten frei zugänglich.